GELEBTES VERANTWORTUNGS­BEWUSSTSEIN

DACHFENSTER-PIONIER SCHÄTZT LUFTSCHLEIERANLAGEN VON TEDDINGTON

Vor mehr als 60 Jahren hatte der Däne Villum Kann Rasmussen die Vision, Licht, Luft und Lebensqualität unter das Schrägdach zu bringen. Er wollte dunkle, ungenutzte Dachböden in offene, licht-durchflutete Lebensräume verwandeln und entwickelte 1942 das erste Dachfenster – damals noch ein einfaches Klappfenster aus Holz. Gleichzeitig fand Rasmussen mit „VELUX“ – einer Zusammensetzung aus „Ventilation“ für Belüftung und „Lux“ für Licht – einen treffenden Namen für seine Idee und ließ ihn im Oktober des gleichen Jahres als Warenzeichen eintragen. Seit dieser Zeit hat das Unternehmen zahlreiche technische Innovationen entwickelt und eingeführt. Heute beschäftigt die VELUX Gruppe als weltweit führender Hersteller von Dachfenstern über 10.000 Mitarbeiter in mehr als 40 Ländern. Und der Name VELUX steht mehr denn je für zeitgemäßen Wohnkomfort, innovative Fenstertechnik und ein vielseitiges Ausstattungsprogramm.

GROSSZÜGIGKEIT BRINGT ZUGLUFT

Einer der wichtigsten VELUX Standorte ist Sonneborn im thüringischen Landkreis Gotha. Die dortige Sonneborn Bauzubehör Industriegesellschaft mbH verfügt über großzügige Fertigungshallen und produziert mit derzeit 350 Mitarbeitern VELUX-Dachfenster aus Kunststoff und Holz. Die Hallen sind überwiegend mit Toranlagen in den Abmessungen 4 x 4 m ausgestattet, die durch transparente Folientore geschlossen werden. Es gibt auch Tore mit Lkw-Verkehr und zwei kleinere Tore mit einem automatischen Transportband zur Beförderung von Paletten. Der Sicherheitsvorteil der Durchsichtmöglichkeit bei geschlossenen Toren liegt bei dem regen Staplerverkehr auf der Hand. Die Tore öffnen sich bei Annäherung eines Staplers und schließen sich dahinter automatisch. Durch hohe Frequentierung der Tore kommt es immer wieder zu einem Austausch großer Luftmassen – besonders, wenn mehrere Tore einer Halle gleichzeitig geöffnet sind. Zudem weisen Tore dieser Art systembedingt auch in geschlossenem Zustand eine relativ schlechte Wärmedämmung auf.

DER BETRIEBSRAT UND DIE SENDUNG MIT DER MAUS

Nicht jeder Mitarbeiter war mit der klimatischen Situation zufrieden. Betriebsratsvorsitzender Claus Chmel schildert die Wirkungen des Luftaustauschs: „Es ist eine Art Kamineffekt. Von außen dringt kalte Luft massiv nach innen und die warme Innenluft entweicht. Es kommt zu starken Zugerscheinungen. In den letzten strengen Wintern machte sich das Phänomen besonders unangenehm bemerkbar. Die Mitarbeiter – gerade auch in der Nähe der Tore – klagten über Zug und zu niedrige Arbeitstemperaturen. Abhilfe war nötig.“ Es wäre nicht damit getan, einfach die Heizung im Gebäudeinneren weiter hochzufahren. Das hätte nur die Temperaturdifferenz erhöht und zu noch heftigerem Luftaustausch geführt. Ein netter Zufall brachte Claus Chmel auf eine praktikable Lösung. In der Sendung mit der Maus wurden Luftschleieranlagen vorgestellt, die genau bei diesem Problem ansetzten. Er war so angetan von der Sendung, dass er den WDR anrief und sich eine Kopie zusenden ließ. Er stellte sie dann der Geschäftsleitung vor.

MITARBEITER IM BLICKPUNKT

Und die handelte nach der Maxime des Firmengründers Rasmussen, sich als Unternehmen gegenüber der Öffentlichkeit, der Umwelt und den eigenen Mitarbeitern stets verantwortungsvoll und in vorbildhafter Weise zu verhalten. Die Geschäftsleitung hat sich mit Teddington in Verbindung gesetzt und Anlagen in anderen Unternehmen angesehen. Auch Anlagen von Wettbewerbern im Markt der Luftschleiertechnik wurden in Augenschein genommen. Das Ingenieurbüro, das bereits die Heizungsanlage von SIG geplant hatte, sprach sich für Teddington aus. Es folgten ein Gegenbesuch des Herstellers mit einer Aufnahme der Ist-Situation und eine Reihe von Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Die waren so überzeugend, dass man den Einbau der Luftschleieranlagen von Teddington beschloss.

GESUNDHEIT!

Andreas Höffken, Leiter der Instandhaltung, betont die Wichtigkeit der Investition in Luftschleieranlagen: „Wir haben Hallen mit Montagelinien, in denen viele Mitarbeiter tätig sind. Im Vergleich zu Arbeitsplätzen mit automatisierten Anlagen ist hier viel Handarbeit erforderlich. Deshalb sind diese Hallen besonders brisant bezüglich des Arbeitsklimas. Es gibt natürlich auch einen wirtschaftlichen Aspekt. Aber der gesundheitliche stand im Vordergrund.“ Zunächst wurden fünf Luftschleieranlagen eingebaut. Sie konnten bis auf eine Ausnahme funktionsgünstig direkt über den Toren eingebaut werden. Bei einem Tor wurde eine seitliche Aufstellung gewählt, weil sonst die Durchfahrtshöhe nicht ausgereicht hätte. Zum Einsatz kamen ausschließlich Anlagen mit dem patentierten Düsensystem von Teddington, das über einen besonders hohen Wirkungsgrad gegenüber herkömmlicher Luftschleiertechnik verfügt – mit sehr hoher Abschirmleistung und Energieeinsparung.

DÜSENTECHNIK FÜR BESTEN WIRKUNGSGRAD

Bei den Teddington Anlagen mit dem patentierten Druckkammer-Düsensystem wird der Luftstrom in der Druckkammer komprimiert und durch die Düse gleichmäßig über die gesamte Ausblasbreite verteilt. Der Luftstrom wird über konkave Düsenwangen derart beschleunigt, dass ein konzentrierter, gegen die Außenluft gerichteter Schleier entsteht. Für die gleiche Wirkung wie bei einem konventionellen System wird deutlich weniger Luft und somit weniger Energie benötigt. Im Vergleich zu konventionellen Geräten lassen sich erhebliche Einsparpotenziale erschließen. Vor allem dort, wo hohe Ansprüche an Aufenthaltsqualität, Zugfreiheit, Energieeffizienz und Amortisation gestellt werden. Steuerungstechnisch setzte man auf Anlagen mit integrierter Steuerung in der Komfort-Variante. Eine Einbindung in die Hausleittechnik ist nicht erforderlich. Über einen Öffnungsschalter an den Toren schaltet die Steuerung auf Stufe 3 und startet den Luftschleierbetrieb. Mit dem Schließen des Tores wird dieser wieder auf Stufe 1 geschaltet und beheizt dann den türnahen Bereich. Dabei erfolgt die Umschaltung in jeweils einer Sekunde. Die installierten Deckenheizungen wurden in den Türbereichen deaktiviert und die Wärme den Heizregistern der Luftschleieranlagen zur Verfügung gestellt. Der Kälteeintrag konnte deutlich verringert werden. Nachdem die Anlagen im Herbst 2009 installiert wurden, hat das Unternehmen so gute Erfahrungen gemacht, dass noch weitere dieser Anlagen eingebaut werden.


EIN GUTES GEFÜHL

Wichtig war für Instandhaltungsleiter Höffken auch die Zusammenarbeit mit Teddington: „Das lief wirklich gut. Das hat von Anfang an geklappt. Von der Vorbereitung über die Abstimmung bis zu den Lieferterminen. Positiv war auch die Art der Inbetriebnahme mit anschließendem Wirksamkeitsnachweis. Das vermittelt ein gutes Gefühl, mit dem richtigen Partner zusammen zu arbeiten.“ Nach der Installation wurden verschiedene Funktionstests durchgeführt. Einmal wurden die Temperaturen mit und ohne Luftschleier gemessen und gewichtet, andererseits konnten Rauchtests die gemessenen Ergebnisse augenscheinlich dokumentieren. Die Messergebnisse zeigten eine Energieeinsparung zwischen 30 und 55 Prozent. Der wirtschaftliche Aspekt ist nicht so einfach nachzuvollziehen, weil das Unternehmen zu etwa 80 bis 90 % mit Spänen aus dem Materialanfall der eigenen Produktion heizt. Dennoch wirken sich die Luftschleieranlagen positiv aus. Denn neben der Einsparung von Energiekosten ist die Reduzierung des CO2-Ausstoßes erklärtes Ziel des Unternehmens. Noch ein kleiner Nebeneffekt: Bei der Verarbeitung der Holzfenster kommt Heißschmelzkleber zum Einsatz, der in der Anwendung temperaturabhängig ist. Hier trägt die gleichmäßige Hallentemperatur zu einer weiteren Erhöhung der Prozess-Sicherheit bei. Auch Betriebsratsvorsitzender Carsten Chmel zieht eine positive Bilanz: „Die Kollegen sind sehr zufrieden mit den Luftschleieranlagen. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist deutlich spürbar. Das wird auch in den Abteilungen so wahrgenommen. Der Effekt ist auf jeden Fall eingetreten, dass wir weniger Zugluft hatten und auch bessere Hallentemperaturen. Das ist ok. Das passt.“

ZUGEWINN FÜR ALLE

Eine Luftschleieranlage ist eine kluge Investition, von der alle etwas haben: Die Mitarbeiter haben ein besseres Arbeitsklima und das Unternehmen kann seine Energiebilanz aufpeppen. Die Amortisationszeit ist durch Energie­einsparungen verschwindend gering. Vielleicht sollten Unternehmen öfter einmal die Sendung mit der Maus anschauen.