Einbau­arten von Luft­schleier­anlagen

Ein wesentlicher Aspekt für die richtige Auslegung eines Luftschleiergerätes ist die Gebäudesituation. Je nachdem, ob innerhalb des Gebäudes Überdruck oder Unterdruck besteht, werden zwei verschiedene Einbauvarianten der Luftschleieranlage eingesetzt: IDW- oder ADW-Einbau.

Innerhalb dieser beiden Einbauarten bieten verschiedene Gerätevarianten die Möglichkeit, eine optimale Wirkung bei der jeweiligen Gebäudesituation zu erzielen.

EINBAU IDW

Nach innen drehende Luftwalze

Luftansaugung aus Raumrichtung und Ausblasung über der Tür. Es bildet sich eine Luftwalze, deren Drehsinn in den Raum gerichtet ist. Der IDW-Einbau einer Luftschleieranlage ist prinzipiell die energetisch günstigste Einbauart. Bevorzugter Einsatzbereich: Bei Druckausgleich oder Überdruck. Für kleinere und mittlere Gebäude, bei denen keine Dauerarbeitsplätze im Türbereich angeordnet sind.

EINBAU ADW

Nach außen drehende Luftwalze

Luftansaugung über der Tür und raumseitig liegende Ausblasdüse. Es bildet sich eine Luftwalze, deren Drehsinn nach außen, entgegen der einströmenden Kaltluft, wirkt. Dadurch wird eine deutliche Erhöhung der Abschirmleistung erzielt. Die Luftbewegung im Eingangsbereich fällt geringer aus. Durch die niedrigeren Temperaturen im Ansaugbereich, ist die Heizleistung höher als bei der Einbauvariante IDW. Bei ADW-Einbau ist ein Frostschutzthermostat vorzusehen. Bevorzugter Einsatzbereich: Bei Unterdruck.

EINBAUART 1 – MONTAGE DIREKT AN DER TÜR

Bei Gebäuden ohne Windfang ist die üblichste Einbauart von Luftschleieranlagen direkt an der Tür. Bei kleineren Gebäuden oder Ladenlokalen mit mäßiger Windbelastung geschieht die Ansaugung aus dem Innenraum am hinteren Teil des Gerätes (Einbauart 1.1).

Bei mittleren und größeren Eingangsbereichen mit der Möglichkeit, mehrere Geräte zu kombinieren, empfiehlt sich Einbauart 1.2, wobei das Gerät die Luftwalze direkt wieder am unteren Teil zur Ansaugung auffängt.

Beim Bedarf größerer Abschirmleistungen und zum Ausgleich von Druckdifferenzen empfiehlt sich für die Ansaugung die Beimischung von Außenluft, die Luftwalze dreht sich nach außen (Einbauart 1.3).

Einbauart 1.1

Luftwalze nach innen drehend (IDW) Ansaugung stirnseitig aus dem Innenraum

Die Luftwalze entwickelt je nach örtlichen Gegebenheiten eine unterschiedlich große Eindringtiefe in den Raum. Diese Bauform ist kompakt und hat den geringsten Energiebedarf, da Raumluft verwendet wird.


Verwendungsform: Kleine und mittlere Anlagen

Einsatzbereich:
  • bei Druckausgleich oder Überdruck im Gebäude
  • bei mäßiger Windbelastung
  • in abgeschlossenen Ladenzeilen mit eher windgeschützter Lage oder mit Windfang

Einbauart 1.2

Luftwalze nach innen drehend (IDW) Ansaugung unterseitig aus dem Innenraum

Die Eindringtiefe in den Raum ist geringer, das Gerät ist erweitert um die Ansaugkammer.


Verwendungsform: Einzelgeräte und Gruppenanlagen beliebiger Breite und größerer Luftmenge

Einsatzbereich:
  • bei mäßiger und mittelgroßer Windbelastung
  • auch für leicht exponierte Lage

Einbauart 1.3

Luftwalze nach außen drehend (ADW), Ansaugung unterseitig

Es entsteht nahezu keine Zirkulation im Innenraum. Durch Beimischung von Außenluft und den damit verbundenen Abbau von Druckdifferenzen entsteht eine deutlich höhere Abschirmleistung, jedoch erhöht sich der Energiebedarf.


Verwendungsform: Einzelgeräte und Gruppenanlagen beliebiger Breite und größerer Luftmenge

Einsatzbereich:
  • Druckausgleich und Unterdruck (z. B. mehrere Etagen)
  • bei gängigen Windbelastungen und ungünstigen Geschäftslagen

EINBAUART 2 – WINDFANGMONTAGE

Die vielfältigsten Einbauarten ergeben sich bei der Installation in Kombination mit Windfängen. Je nach Tiefe und Gestaltung des Windfangs, verliert dieser bei einer gewissen Durchgangsfrequenz seine Funktion. Eine richtig installierte Luftschleieranlage wirkt dem entgegen. Die Einbauart bei Windfängen ist abhängig von der Gebäudesituation, der Nutzungsart, der Inneneinrichtung und der Montagefreiheit.

EINBAUART – MONTAGE IM WINDFANG

Die Luftwalze zirkuliert innerhalb des Windfanges. Dieser wird dadurch temperiert. Zudem wird das Betriebsgeräusch des Luftschleiers im Windfang gedämpft.

Einbauart 2.1

Luftwalze nach innen drehend (IDW), Montage an äußerer Tür, Ansaugung stirnseitig

Der Windfang bleibt warm, die Außenluft wird an der ersten Tür abgeblockt. Der Energiebedarf wird gering gehalten.


Einsatzbereich:
  • eingeschossige Gebäude ohne
  • gegenüberliegende Türen
  • ausgeglichene Druckverhältnisse
  • allgemein geringe Anforderungen
  • keine Arbeitsplätze in und hinter
  • dem Windfang

Einbauart 2.2

Luftwalze nach außen drehend (ADW), Montage an äußerer Tür, Ansaugung unterseitig

Der Windfang bleibt warm, die Außenluft wird an der ersten Tür abgeblockt. Die Abschirmwirkung wird verstärkt, jedoch erhöht sich der Energiebedarf.


Einsatzbereich:
  • eine nach innen laufende Strömung wird unterbunden
  • ein- und mehrgeschossige Gebäude, auch gegenüberliegende Türen
  • Arbeitsplätze in und hinter dem Windfang

Einbauart 2.3

Luftwalze nach außen drehend (ADW), Montage an innerer Tür, Ansaugung stirnseitig

Deutlich höhere Abschirmleistung durch Beimischung von Außenluft und Abbau von Druckdifferenzen, bei moderatem Energiebedarf.


Einsatzbereich:
  • ein- und mehrgeschossige Gebäude, auch gegenüberliegende Türen
  • Arbeitsplätze hinter dem Windfang

EINBAUART 2 – WINDFANGMONTAGE

EINBAUART – MONTAGE IM GEBÄUDE MIT VORGELAGERTEM WINDFANG

Der Windfang bleibt kalt, die Anlage trägt kontinuierlich zur Raumheizung bei.

Einbauart 2.4

Luftwalze nach innen drehend (IDW), Montage an innerer Tür, Ansaugung stirnseitig

Die Luftwalze läuft nach innen ins Gebäude. Sie bezieht eine relativ große Fläche in den Luftwechsel mit ein und erwärmt diese. Der Energiebedarf wird gering gehalten.


Einsatzbereich:
  • ein- und mehrgeschossige Gebäude
  • keine ungeschützten Arbeitsplätze
  • direkt hinter dem Windfang

Einbauart 2.5

Luftwalze nach außen drehend (ADW), Montage an innerer Tür, Ansaugung unterseitig

Die Luftwalze dreht sich vorrangig in Richtung Außentür und dringt auch in den Windfang ein. Die Abschirmwirkung wird verstärkt, jedoch erhöht sich der Energiebedarf.


Einsatzbereich:
  • ein- und mehrgeschossige Gebäude
  • Arbeitsplätze direkt hinter dem Windfang

EINBAUART 3 – VERTIKALE MONTAGE

Stehende, vorranging in Verbindung mit automatischen Schiebetüren, angeordnete Geräte. Durch die Verlagerung des Luftaustritts in den Bodenbereich lassen sich mit relativ geringem Energieeinsatz gute Abschirmergebnisse erzielen.

Einbauart 3.1

einseitig stehend

Die Luftansaugung erfolgt aus der Raumseite. Die Luftrichtung ist von Arbeitsplätzen oder Aufenthaltsbereichen weg gerichtet.

Auf der Seite der Ansaugöffnung ergibt sich ein besonders gut geschützter Bereich.


Einsatzbereich:
  • Bürogebäude
  • Krankenhäuser
  • Hotels mit Rezeption im Entree
  • Gebäude mit beschränkten Montagemöglichkeiten

Einbauart 3.2

Beidseitig stehend

Die Luftansaugung erfolgt aus der Raumseite. Die Luftrichtung ist zur Türmitte ausgerichtet.

Aufenthaltsbereiche und Arbeitsplätze liegen nur seitlich der Türfläche oder im größeren Abstand zur Tür.


Einsatzbereich:
  • Einkaufzentren
  • Bürogebäude
  • Krankenhäuser
  • Hotels mit großflächigen Eingängen
  • Eingangsbereiche mit offener Verbindung zu tiefer gelegenen Geschossen
  • Gebäude mit beschränkten Montagemöglichkeiten

Einbauart 3.3

Diagonal im Windfang

Die Luftwalze rotiert als stabiles System innerhalb des Windfangs.

Der größte Teil des ausgebrachten Luftvolumens wird durch die jeweils gegenüberliegende Anlage erfasst. Die Luftzirkulation findet dabei innerhalb des Windfangs statt. Der entstehende Doppelluftschleier sorgt gleichzeitig für eine hohe Abschirmwirkung.


Einsatzbereich:
  • Windfänge in ein- und mehrgeschossigen Gebäuden mit besonderen lufttechnischen und optischen Anforderungen
  • Arbeitsplätze direkt hinter dem Windfang
  • Eingangssituationen z. B. in Krankenhäusern, Hotels, Einkaufszentren…

Einbauart 3.4

In Verbindung mit Karusselltüren

Die Luftansaugung erfolgt aus der Raumseite. Die Luftrichtung wird über das Düsensystem mit ca. 20° in die Türöffnung hinein ausgerichtet.

Die durch die Türflügel bewegte kalte Luft kann somit nicht ungehindert in den Raum strömen sondern wird zum Großteil im Karussell gehalten.


Einsatzbereich:
  • Einkaufzentren
  • Bürogebäude
  • Krankenhäuser
  • Hotels mit Karusselltüren
  • und Rezeption im Entree